Montag, 1. November 2010

Warum eigentlich ein Fest?

Wer ein Fest feiert, blickt oft auf etwas persönlich Erreichtes zurück und setzt mit dem Feiern eine abschließende Zäsur. Das Fest zur Petition hat anderen Charakter. Was wollen wir? Natürlich wird gefeiert werden! Es geht aber weniger darum, auf Erreichtes zurückzublicken. Sicher, es ist ein Erfolg für die Grundeinkommensbewegung, dass die Petition von Susanne Wiest im Ausschuss des Bundestags beraten wird. Und es ist zu hoffen, dass dadurch der Idee des Grundeinkommens wieder neuer Auftrieb und vermehrt öffentliche Aufmerksamkeit geschenkt wird. Dass sie ernsthafte Berücksichtigung findet in den Debatten und nicht verkannt oder herabgewürdigt wird als Stillegungsprämie und dergleichen. Dass sie als Ermöglichungsbedingung für freie Initiativentfaltung gedacht wird. Die Idee ist aktueller denn je.

Bei dem Grundeinkommensfest in den Sophiensälen geht es noch um mehr: Für alle, die sich mit der Idee des bedingungslosen Grundeinkommens verbinden und auseinandersetzen, unabhängig vom jeweils favorisierten Finanzierungsansatz, kann ein Moment des Innehaltens und der Lebenssteigerung geschaffen werden, ein zeitlicher Raum der Begegnung und gegenseitigen Wahrnehmung, ein Identitätsmoment mit Zielcharakter. Im Gespräch und im Austausch, in der nicht-virtuellen Begegnung könnte ein Kristallisationspunkt mit Selbsterkenntniswert entstehen, von dem vielleicht sogar neue Ideen und Initiativen ausgehen. Ob dies gelingt hängt von jedem Einzelnen ab! Der Rahmen dafür wird bereitgestellt. Wir feiern ein Fest, dessen Ursache noch in der Zukunft liegt!

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